vbob Magazin 12/2024

SENIOREN Gewerkschaftstätigkeit ist absetzbar Aufwendungen fürs Ehrenamt bei der Gewerkschaft sind auch im Ruhestand steuerlich absetzbar. Eine pensionierte Lehrerin, die ehrenamtlich gewerkschaftlich tätig war, hatte in ihrer Einkommensteuererklärung für das Jahr 2016 Aufwendungen für diese Tätigkeit als Werbungskosten bei ihren Versorgungsbezügen geltend gemacht. Dem hatte das zuständige Finanzamt nicht stattgegeben. Der Bundesfinanzhof gab der Klägerin hingegen recht: Werbungskosten sind Aufwendungen zur Erwerbung, Sicherung und Erhaltung der Einnahmen. Sie liegen vor, wenn zwischen den Aufwendungen und den Einnahmen ein Veranlassungszusammenhang besteht. Der liegt vor, weil die Gewerkschaftstätigkeit und die dadurch bedingten Aufwendungen auch auf die Verbesserung der Einkünfte als Ruhestandsbeamtin zielen. Der Verweis auf das Urteil im Rahmen eines Einspruchs führte im Falle eines Mitglieds der dbb bundesseniorenvertretung zur Änderung des Festsetzungsbescheids der Einkommensteuer. (Urteil vom 28. Juni 2023, VI R 17/21 zum Urteil: t1p.de/werbungskosten_beamte) Werbungskosten Model Foto: Jan Sluimer/Colourbox.de BAGSO-Jahrestagung in Mannheim Auf dem Weg zur altersfreundlichen Kommune In Europa und weltweit machen sich Kommunen auf den Weg, um ein nachhaltiger und zukunftsorientierter Lebensort für Menschen aller Generationen zu werden. Wie ältere Menschen an der Entwicklung von altersfreundlichen Kommunen beteiligt werden können, war Thema der Jahrestagung der BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen am 6. November 2024. Am Vortag fand die BAGSO-Mitgliederversammlung mit rund 70 Vertreterinnen und Vertretern aus den BAGSO-Verbänden statt, zu denen auch der dbb gehört. Für die dbb bundesseniorenvertretung nahm Dr. Horst Günther Klitzing als stimmberechtigtes Mitglied teil. Bei der Wahl des Vorstands bestätigten die Mitglieder Dr. Regina Görner als Vorsitzende der BAGSO. „Die BAGSO ist die kraftvolle Stimme der Älteren. Unsere mehr als 120 Mitgliedsverbände sind ein Spiegel der Gesellschaft in ihrer ganzen Vielfalt und Breite“, sagte Görner. „Gemeinsam setzen wir uns für die Interessen älterer Menschen ein, in sachlichem Austausch und respektvollem Umgang mit unterschiedlichen Positionen. Dies ist heute leider nicht mehr selbstverständlich.“ In ihrem Amt bestätigt wurden die stellvertretenden Vorsitzenden der BAGSO, Karl Michael Griffig (Kolpingwerk Deutschland), und Jens-Peter Kruse (Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Altenarbeit). Als Beisitzer wiedergewählt wurden Margit Hankewitz (Sozialwerk Berlin), Hermann Allroggen (Arbeiterwohlfahrt) und Katrin Markus (Bundesinteressenvertretung für alte und pflegebetroffene Menschen). Neu in den Vorstand gewählt wurde Norbert Theobald, den die SPD AG 60plus vorgeschlagen hat. Bei der Fachtagung „Partizipative Stadtentwicklung: altersfreundlich, gemeinschaftsfördernd und zukunftsorientiert“ stellten sich Kommunen vor, die ältere Menschen aktiv in die Gestaltung ihres Umfelds eingebunden haben. Einige von ihnen, wie zum Beispiel Stuttgart, sind Teil des globalen Netzwerks „Altersfreundliche Stadt“ der Weltgesundheitsorganisation (WHO). An dem grenzübergreifenden Austausch beteiligten sich Gäste aus zwölf europäischen Ländern. Neben Beispielen von Kommunen berichteten auch nationale Netzwerke altersfreundlicher Städte von ihren Erfahrungen, etwa aus Großbritannien, Slowenien und Spanien. Die Fachtagung wurde von der Geschäftsstelle Internationale Altenpolitik der BAGSO durchgeführt und ist ein Beitrag zur Dekade des gesunden Alterns der Vereinten Nationen. _ 34 INTERN vbob Magazin | dbb seiten | Dezember 2024

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