Wer sich in einer Beziehung befindet, ist stark auf seine Partnerin fokussiert: Fast alle Freizeitaktivitäten unternehmen die befragten Männer am liebsten mit ihrer besseren Hälfte. Von den Männern, die alleinstehend sind, haben 81 Prozent die Suche nach der großen Liebe noch nicht aufgegeben. Dies sind zentrale Erkenntnisse der aktuellen Witt-Studie, durchgeführt durch das rheingold Institut, die das Lebensgefühl und das Beziehungsleben der Generation 50+ in Deutschland untersucht hat. Patrick Boos, Vorsitzender der Geschäftsführung der Witt-Gruppe: „Bei der Betrachtung der Studienergebnisse nach Männern und Frauen waren wir überrascht, wie vielseitig und vielschichtig Männer zwischen 50 und 70 sind. Wir fanden manche Klischees bestätigt, während sich andere Annahmen als Vorurteile entpuppt haben.“ ZWEITE LEBENSHÄLFTE ALS NEUE CHANCE „Männer versuchen ein hohes Maß an Aktivität und Lebendigkeit aufrechtzuerhalten und sich vom Altsein abzugrenzen. Alter ist für sie nur eine Zahl und nur für ein Viertel der befragten Männer manifestiert sich Altsein im biologischen Alter. Im Schnitt fühlen sie sich sechs Jahre jünger, als sie tatsächlich sind“, so der Gründer des rheingold Instituts, Stephan Grünewald. Diese Einstellung bringt ein 62-Jähriger im Interview auf den Punkt: „Stillstand ist gleich Tod, vor allem im Alter.“ Bewegung spielt daher eine große Rolle im Leben der 50- bis 70-jährigen Männer: 64 Prozent halten sich durch Sport fit. Da sich die befragten 50- bis 70-Jährigen mehrheitlich mitten im Leben sehen, setzt das Alter dem eigenen Leben und den Möglichkeiten keine Grenzen, wie unter anderem ein 66-jähriger Befragter in den Interviews bewies: „Vor vier Jahren habe ich mir ein Motorrad gekauft. Ein alter Kumpel hatte mich da irgendwie angesteckt.“ Teilweise erfinden sich Männer auch noch einmal völlig neu und begreifen die zweite Lebenshälfte als Chance: „Mit 40 hatte ich Depressionen. Ich dachte, die schönste Zeit im Leben wäre um. Jetzt weiß ich, dass die Zeit nach 40 noch schöner war!“, beschreibt es ein 60-jähriger Teilnehmer. MÄNNER SIND FOKUSSIERT AUF IHRE PARTNERIN Bei ihren Freizeitaktivitäten sind die Männer vor allem auf ihre Partnerin fokussiert, während Frauen mehr mit Familie, Kindern und Freunden unternehmen. Männer verreisen gerne mit ihrer Partnerin, unternehmen Ausflüge in die Natur, Kochen und Backen oder spielen Gesellschaftsspiele. Bezogen auf ihre sozialen Beziehungen spielen Vereine für Männer eine größere Rolle als für Frauen: 31 Prozent der befragten Männer ist das Vereinsleben wichtig, 28 Prozent haben im Verein Kontakt mit Gleichgesinnten. Außerdem nutzen sie Vereine stärker dazu, um Menschen kennenzulernen. Im Schnitt haben Männer neun Freunde und damit einen Freund mehr als Frauen. Social-Media-Kanäle sind zur Pflege sozialer Kontakte für Männer weniger wichtig als für Frauen. Der Anteil an Befragten, die regelmäßig Social-Media-Kanäle wie WhatsApp nutzen, war unter Frauen größer als unter Männern. SO TICKEN MÄNNER AB 50 „Alter ist nur eine Zahl“: „Außen hart und innen ganz weich“: Was Herbert Grönemeyer bereits vor 40 Jahren wusste, bestätigt jetzt eine große Studie des rheingold Instituts. Darin zeigten sich Männer im Alter zwischen 50 und 70 Jahren als größere Romantiker, die nicht gerne allein sind. Fotos: iStockphoto (2)/AdobeStock (2) leben TRENDS 38 PROFILE 6/2024
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