der großen und kleinen LUXUS DINGE Der Die Zeiten sind unsicher, selbst Yachten sind heute oft nur noch gemietet. Doch die Menschen wollen sich (wieder) etwas gönnen. Quo vadis Luxus? Die Liegeplätze im Hafen in St. Tropez sind gut gebucht. Doch echte Superyachten gibt es in diesem Sommer kaum noch. Die russischen Oligarchen dürfen nicht mehr in den Hafen, die US-Milliardäre kommen nur zögerlich zurück. Dafür liegen in der Bucht zahlreiche Schiffe vor Anker. Die Eigner schippern lieber mit dem Beiboot herüber, denn Liegeplätze kosten ein Vermögen. Die Zeiten, als allabendlich Rolls Royce und Bentleys vorfuhren und die Dinnergäste der Yachtbesitzer ausstiegen, sind wohl vorüber. Gespeist wurde damals auf dem Achterdeck, nur wenige Meter entfernt vom staunenden Fußvolk in den Bistros auf der anderen Straßenseite. Luxus beinahe zum Anfassen. Heute sorgt der Blick ins Internet für eine gewisse Ernüchterung. Viele Yachten sind nur gechartert, wenn auch nicht selten für den Preis einer kleineren Eigentumswohnung in guter Lage. Pro Woche, versteht sich. Ist das etwa der Niedergang des Luxus? LUXUS BEDEUTET WERT AUF QUALITÄT Goethe passt da immer. Weshalb sein berühmtes Zitat vom Leben, das zu kurz sei, um schlechten Wein zu trinken, unverändert aktuell ist. Gönnt Euch einen gewissen Luxus, legt dabei Wert auf Qualität, wollte der Großmeister der Deutschen Klassik damit sagen. Doch was ist Luxus überhaupt? Man kann endlos darüber diskutieren. Auf jeden Fall ist Luxus ein Forschungsgegenstand für Philosophinnen, Soziologinnen und Kommunikationsexperten. Einigkeit besteht darüber, dass sein Wert nicht messbar ist, denn jeder Mensch definiert ihn aus seiner persönlichen Situation heraus. So geht es für Prof. Dr. Lambert Wiesing von der Universität Jena beim Luxus zwar um den Besitz von Dingen, „deren Anschaffung einen überPROFILE GOLD EDITION 2022 szene TRENDS 22
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