Profile 3-2024

Fotos: AdobeStock (2) leben TRENDS 36 PROFILE 3/2024 BEWEGUNG MACHT GLÜCKLICH UND SELBSTBEWUSST Die Studie zum Gender Exercise Gap wurde im Auftrag von Asics durchgeführt und von der renommierten Wissenschaftlerin Dr. Dee Dlugonski, Professorin am Sportmedizinischen Forschungsinstitut der Universität von Kentucky, und Professor Dr. Brendon Stubbs geleitet. Grundlage waren Daten von 24.772 Befragten und 26 Fokusgruppen aus der ganzen Welt. Ein wichtiges Ergebnis: Die physischen Aktivitätslevel von Frauen sind mit ihren psychischen Verfassungen verbunden. Je öfter Frauen sich bewegen, desto besser geht es ihnen. Frauen, die angeben, dass sie regelmäßig Sport treiben, sind glücklicher, selbstbewusster und weniger gestresst. Über 80 Prozent der Frauen bestätigten, dass die Gründe für Sport intrinsisch und gesundheitsbezogen seien, darunter physische Vorteile, SelfCare, mentales Wohlbefinden, in Form bleiben, Stressbewältigung, glücklich sein und Spaß. Sehr aktive Frauen gaben eher an, dass sie Sport machen, „weil es immer Teil ihres Lebens war“ (71 Prozent), im Gegensatz zu nicht-aktiven Frauen (40 Prozent). Laufen und Krafttraining waren dabei die am häufigsten genannten Sportarten in allen Altersklassen, Aktivitätsleveln und Regionen. Freunde und Freundinnen haben den größten Einfluss in Sachen Sport auf Frauen in der Kindheit und in den Jugendjahren. Frauen werden am besten zum Sport motiviert von Menschen, die ihnen ähnlich sind. Doch über die Hälfte der Frauen auf der Welt treiben nicht so viel Sport, wie sie gerne würden, und können nicht von den physischen und psychischen Vorteilen für ihre Gesundheit profitieren. Berufstätige Frauen, Mütter und Hausfrauen waren die am wenigsten aktive Frauengruppe, während Studentinnen und pensionierte Frauen die aktivsten waren. 51 Prozent der Frauen gaben an, dass sie weniger Sport getrieben oder ganz aufgehört hätten, je älter sie wurden, und alle Frauen sehen sich während ihres ganzen Lebens mit zahlreichen universellen Herausforderungen und Hindernissen konfrontiert. Die am häufigsten genannten Hindernisse waren Zeitmangel, andere Verpflichtungen und die Kosten für Coaches oder Trainer:innen. MUTTERSCHAFT UND SPORT FUNKTIONIERT OFT NICHT Fast zwei Drittel der Mütter sagten, dass die Mutterschaft der Hauptgrund dafür sei, dass sie mit regelmäßigem Sport aufgehört haben. Außerdem wurde aufgezeigt, dass die Erwartungen an Frauen bezüglich der Kinderbetreuung und Haushaltsverpflichtungen negative Auswirkungen auf das Aktivitätslevel von Frauen haben. Die Wahrnehmung der Männer zu den Herausforderungen, denen sich Frauen gegenübersehen, unterschied sich davon. Männer nannten körperliche Unsicherheiten, Angst vor Belästigung und Angst vor Verurteilung als die drei häufigsten Hindernisse für Frauen. Nur 34 Prozent der Männer erkannten, dass Zeit ein Hindernis für Frauen darstellen könnte. „Unsere Studie hat gezeigt, dass das geschlechtsspezifische Bewegungsgefälle eine komplexe Herausforderung ist, die sich nicht über Nacht entwickelt hat. Auf die Frage, was helfen könnte, gaben die Frauen jedoch an, dass es ihnen helfen würde, sich mehr zu bewegen, wenn Sport in allen Formen zugänglicher, inklusiver und anerkannter wäre und gleichzeitig die geschlechtsspezifischen Erwartungen der Gesellschaft in Frage gestellt würden“, sagt Studienleiterin Dee Dlugonski. „Bewegung sollte auf Frauen und ihre Bedürfnisse ausgerichtet werden. Dazu gehören Kinderbetreuung und Angebote für alle Aktivitätsgrade, die sich mit der Arbeit vereinbaren lassen, Spaß machen, erschwinglich, sicher, einladend und frei von Vorurteilen sind. All diese Lösungen können, auch wenn sie klein sind, eine große Wirkung haben, und unsere Studie zeigt, dass es Tausende von Einzelpersonen und Organisationen auf der ganzen Welt gibt, die bereits Veränderungen vorantreiben.“

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