Ja zum Baby 2-2024

die Fäuste. Auch hier vermuten Forscher, dass sich in lange vergangenen Zeiten Neugeborene bei Gefahr an ihrer Mutter festklammerten. Sind diese beiden Reflexe aus heutiger Sicht zwar nicht mehr nötig, so ist ein anderer Reflex doch immer noch überlebenswichtig: der Saugreflex. Instinktiv weiß ein Kind, wie es an der Brust seiner Mutter – oder eben am Sauger eines Fläschchens – trinken kann. Sobald etwas die Lippen eines Babys berührt, fängt es an, daran zu saugen. Eng mit dieser automatisch ablaufenden Reaktion verbunden ist der Schluckreflex, der im Gegensatz zum Saugreflex ein Leben lang anhält. Und auch der Suchreflex, der sich ähnlich wie der Saugreflex nach wenigen Monaten verliert, ist eine angeborene Überlebensstrategie. Dabei neigt das Baby, wenn es an der Wange berührt wird, seinen Kopf in Richtung der Berührung – auf der Suche nach der Nahrungsquelle, und die war früher und ist heute immer noch überlebenswichtig. Erste Schritte Bei anderen Reflexen ist sich die Forschung nicht ganz sicher, woher sie kommen und warum ein Baby sie hat, etwa beim Schreitreflex. Hält man einen Säugling unter den Achseln aufrecht, sodass seine Füße den Untergrund berühren, fängt er an, Schritte zu machen: Ein Bein beugt sich vor, das andere wird gestreckt. Dieser Reflex verliert sich sehr schnell wieder, etwa im Alter von zwei Monaten, sodass er nicht als Vorstufe zum Erlernen des aufrechten Gangs gesehen wird. Er ist aber schon im Mutterleib vorhanden und dient vermutlich dazu, dass das Baby sich in die richtige Geburtsposition bringen kann. Check beim Arzt 25 jazumbaby.de Auch wenn die meisten Reflexe sich in den ersten Monaten verlieren und durch willentlich ausgeführte Bewegungen ersetzt werden, ist das Vorhandensein doch ein wichtiger Indikator für die gesunde Entwicklung eines Kindes. Kinderärztin oder Kinderarzt prüfen bei den jeweiligen U-Untersuchungen, ob die Reflexe grundsätzlich da sind und wie lange sie andauern. Hält zum Beispiel der Greifreflex über den 6. Lebensmonat hinaus an, kann die motorische Entwicklung der Hand beeinträchtigt sein. Es ist dem Kind dann nicht möglich, bewusst zu greifen und motorische Bewegungen wie zum Beispiel das Aufrichten in den Vierfüßlerstand durchzuführen. Ein weiterer Grund dafür, alle Check-ups beim Arzt auf jeden Fall durchführen zu lassen. Die Füße eines Babys können auch auf verschiedene äußere Reize reflexartig reagieren. Wo ist die nächste Nahrungsquelle? Berührt man den Mund mit der Hand, beginnt das Kind zu saugen.

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