Profile 2-2021
D as Jahr 2020 hat die meisten von uns auf eine harte Probe gestellt. Und dennoch: 46 Prozent der deutschen Frau- en sind dankbar für ihre ak- tuelle Lebenssituation. Damit bewerten sie diese im Vergleich zu den anderen befragten Nationen (Großbritannien, Ja- pan und Italien) am höchsten. Und das, obwohl sich das „normale Leben“ in den vergangenen Monaten sehr gewandelt hat. Hierzulande vermissen zwei von drei Frauen (65 Prozent) deshalb auch spontane Treffen in Cafés und Restau- rants – Partys fehlen hingegen nur knapp jeder Fünften (22 Prozent). Das zeigt die Studie „JOY“ im Auftrag des digitalen Handelsunternehmens QVC. GROSSE FREUDE AUS KLEINEN DINGEN Aber was hat den Frauen in der Krise ei- gentlich Freude bereitet? Die Antwort liegt fast auf der Hand: Es seien vor allem die kleinen Freuden im Alltag, die 2020 wichtiger geworden sind – darüber sind sich 53 Prozent der deutschen Frauen ei- nig. Dabei im Fokus: wir selbst. „Dass wir in Zeiten von physischer Distanz mehr Zeit alleine verbringen mussten, scheint für viele auch eine Art Chance gewesen zu sein. Nachdem wir jahrelang dem nächs- ten großen Event oder dem spannendsten Erlebnis hinterhergejagt sind, waren wir nun quasi gezwungen, uns mit uns selbst zu beschäftigen. Um Freude zu empfin- den, brauchen wir dabei nicht den absolu- ten Kick oder die große Geste – vielleicht für viele eine der spannendsten Erkennt- nisse 2020“, erklärt Trendforscher Prof. Peter Wippermann. „Me-Time“ ist des- halb im vergangenen Jahr plötzlich zum Gebot der Stunde geworden. Platz eins der Me- Aktivitäten, die uns während der Pandemie die größte Freude bereiten, tei- len sich „Lieblingsserie oder -film schau- en“, „ein entspannendes Bad nehmen“ und „ungestört ein Buch lesen“ – alle er- hielten gleichermaßen 54 Prozent der Stimmen. Ein Spaziergang ganz alleine hellt die Stimmung jeder Zweiten (56 Prozent) an schwierigen Tagen auf. Selbst optimierung war hierzulande zwar auch ein Thema, große Freude bringt diese al- lerdings nicht: Ein Online-Workout be- legt nur einen der hinteren Plätze der Pandemie-Freuden (13 Prozent). Der Blick nach vorne Die Duftunternehmen setzen nach dem Lockdown darauf, dass insbesondere die Frauen die Parfümerie wieder ent decken.Warum sich diese Hoffnung bewahrheiten könnte, zeigt eine neue Studie von Trendforscher Prof. Peter Wippermann. POSITIV. ENTSPANNT. OPTIMISTISCH Foto: Warren Wong, Unsplash PROFILE 2/2021 18 szene TRENDS
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