Profile 2-2021
Wie riecht eigentlich ... ... DIE SONNE? W enn Alexandra Kalle mit einem Duft eine neue Welt aufmacht, dann arbeitet sie mit Farben, Formen und Gefühlen. Sonne weckt nicht nur bei ihr viele unterschiedliche Assoziationen: die Vorfreude auf Frühling, ein Ausflug ins Grüne, im Sommer der Geruch von Sonnencreme auf der Haut und das Gefühl von Sand unter den Füßen: „Die Sonne begleitet uns ein- fach durch das ganze Jahr!“ So verbindet die Duftentwicklerin mit der Sonne auch nicht den einen Duft: „Früh im Jahr umgibt die Sonne etwas Zartes, Leichtes mit Noten von transparenten Blü- tenbouquets wie Freesie oder Magnolie, die im Angesicht der ers- ten, warmen Sonnenstrahlen ihr zartes Aroma versprühen und eingebettet sind in weiche Hölzer und cottonflauschige Moschus- akkorde. Später im Jahr wird es dann reichhaltig-cremig, süßlich- anziehend auch opulent, beispielsweise mit einer Frangipani- oder Sandelholz-Note.“ Besonders spannend ist für Alexandra Kalle auch die Verbindung von Sonne und Meer, die sich in salzigen Noten und einer ozonig-maritimen Frische niederschlägt. Ist Sonne auch ein Männerthema? „Tatsächlich habe ich noch nie an einem Sonnenthema für Männer gearbeitet“, schmunzelt die Duftexpertin, um sich dem Thema dennoch gleich zu nähern: „Bei Männern verbinde ich Sonne mit Wärme, vielleicht auch ei- ner knisternden Wärme wie in Marrakesch. In jedem Fall geht der Duft der Sonne dann in die Richtung holzig-orientalisch.“ Foto: Lefteris Kallergis, Unsplash Foto: Johannes Plenio, Unsplash PROFILE 2/2021 10 schönheit MARKEN+MENSCHEN
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